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Personne:Paul Hönle

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Métier architecte


Biographie

Il se qualifie très précisément de "Bautecknicker".

Nous supposons qu'il est allemand, peut-être de Kehl, mais sans garantie, ni d'ailleurs concernant l'orthographe exacte de son patronyme.

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Cécile GINTZBURGER

4 months ago
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Das Kehler Gymnasium

Vor Jahrzehnten sah das aller- dings ganz anders aus: Wo die Kehler heute Betten, Zigarren und Flugtickets kaufen, büffel- ten sie einst über Goethe, Cä- sar und binomischen Formeln. Denn am Platz des heutigen Centrums am Markt befand sich bis 1970 das Gymnasium. Seit Ende des 19. Jahrhun- derts konnten die Pennäler hier einen höheren Abschluss erwerben; bis dahin musste Kehl mit Volksschulen vorlieb- nehmen, während es in Kork und Rheinbischofsheim be- reits Lateinschulen gab. Viele Bildungshungrige besuchten auch Straßburger Gymnasi- en, was die Politik nicht immer gern sah: „Es steht in Aussicht, dass der höhere Bürgerstand in Kehl eine durchaus französi- sche Erziehung erhält und dem Vaterland mehr und mehr ent- fremdet wird“, befürchtete et- wa der badische Ministerialrat Bähr 1858. Obwohl Straßburg 1871 deutsch wurde und ab 1890 erstmals eine Tram die beiden Städte verband, gab der Keh- ler Gemeinderat schließlich am 31. August 1894 sein Ja zu einer eigenen „Höheren Bür- gerschule“. Am 11. September 1895 begann sie ihren Unter- richt in zwei fünften Klassen (Sexta) sowie je einer sechsten und siebten Klasse (Quinta und Quarta). Zunächst in einem Provi- sorium untergebracht (dessen Standort nicht überliefert ist), erhielt sie 1897 hinter der Frie- denskirche ihr endgültiges, Eine Serie der unter Architekt Paul Hönle errichtetes Gebäude und hieß fortan Realschule. Die Schüler- zahl in den alsbald sechs Stufen bis zur Untersekunda (Klasse zehn) wuchs rasch, bald schon litt der Bau unter Raumnot. So umfasste 1904 die einzige Sex- ta 52 Schüler, obwohl der Klas- senteiler bei 45 lag – selbst dies heute unvorstellbar. Kein Wunder, dass Schullei- ter Hubert Pax anno 1906 klag- te: „Der Zeichensaal ist mehr Der Haupteingang des ehemaligen Gymnasiums. Das Foto stammt aus den 1960er-Jahren. Repro: Alexander Gehringer Progymnasiums Rheinbi- schofsheim, wuchs sie bis 1956 wieder zur neunstufigen Voll- anstalt. Die ersten Nachkriegs- Abiturienten ließen sich 1957 feiern – im Union-Filmtheater in der Kinzigstraße; die neue Stadthalle war gerade erst im Bau. Überhaupt musste in je- nen Jahren räumlich viel im- provisiert werden: Mangels Festsaal fanden Schulkonzer- te im Zeichen- oder Musiksaal, in der Gewerbeschule oder im damaligen Agnes-Trick-Haus statt. Zum Sport ging’s in die KT-Halle oder auf den alten Sportplatz beim Friedhof; und da der Schulhof zu klein war, verbrachten Sekundaner und Primaner die Pausen rund um die Friedenskirche. Und die Tendenz zum Mas- sen-Abitur verschärfte die La- ge bald noch: Zwischen 1962 und 1967, in nur fünf Jahren, verdoppelte sich die Schüler- zahl von 273 auf weit über 500; im Jahr 1969 schließlich dräng- ten sich 620 junge Menschen in einem Gebäude, das für 300 ge- dacht war. Die Klassenzimmer, für 25 bis 30 Schüler ausgelegt, platzten völlig aus den Nähten. Zum Glück nahte damals Ret- tung: mit dem heutigen Gym- nasium an der Vogesenallee, das 1970 eröffnet wurde (mehr in unserer nächsten Folge). Neue Mieter ziehen ein Das alte Schulhaus hatte da- mit noch nicht ausgedient: Zu- nächst bot es Zusatzräume für die seit 1967 benachbarte Tul- la-Realschule, ab 1971 kam die Albert-Schweitzer-Schule hier unter, später auch das Jugend- zentrum. Vor allem nach dem Sonderschul-Umzug ins Nie- dereich 1984 verkam der alte Backsteinbau aber zunehmend zur Ruine, wurde oft von unge- betenen Gästen heimgesucht; abblätternder Putz, beschmier- te Fassaden und zerbrochene Fensterscheiben sorgten für ein unansehnliches Bild mit- ten in der Stadt, das Hausinne- re verwahrloste völlig. Wegen Einsturzgefahr wur- den die beiden Eckgebäude an der Vorderseite – einst katho- lische und evangelische Volks- schule – schon 1985 abgebro- chen. Ebenso erging es dann im Februar 1989 dem Rest des Hauses: Der Gemeinderat hat- te das Projekt „Centrum am Markt“ beschlossen, das En- de der historischen Gemäu- er war damit besiegelt – nach langer, emotionaler Diskussi- on um deren Denkmalwürde. Auch alle anderen Bauten auf dem Karree mussten fallen, da- runter das erst 1956 eröffnete alte Agnes-Trick-Haus. Ledig- lich ein kleines Fragment des Schulgebäudes überlebte: das Portal, das zur 100-Jahr-Feier 1995 beim Einstein-Gymnasi- um neu erstand. Das Centrum am Markt – dessen Bau auch Teile der Vau- ban-Festung zutage förderte – empfing indes bereits im De- zember 1991 seine ersten Kun- den. Und so erinnert in der Schulstraße schon seit rund 30 Jahren nichts mehr daran, dass Generationen von Keh- lern hier einst über Gedich- ten, Vokabeln und Gleichun- gen brüteten. als um die Hälfte zu klein, so- dass die Klassen getrennt und somit die doppelte Anzahl an Zeichenstunden gegeben wer- den müssen. Die Gesangsstun- den müssen in der Turnhal- le abgehalten werden.“ Ganz zu schweigen vom Physik- und Chemiezimmer: „Eine Dach- kammer mit schiefen Wänden, ohne genügende Beleuchtung und Beheizung, ohne Wasser- leitung, ohne Abzugsrohr für die giftigen Dämpfe. Es können nicht einmal Schulbänke hin- eingesetzt werden.“ Schon 1907/08 wurde die Schule daher aufgestockt – ver- bunden mit dem Wunsch des Gemeinderats, sie zur neun- klassigen Oberrealschule aus- zubauen. Das Kultusministe- rium lehnte dies noch 1912 ab, mit Verweis auf das Angebot in Straßburg. Erst nachdem das Elsass 1918 zurück an Frank- reich ging, wurde das Thema wieder aktuell: „Der Geist der Straßburger Schulen ist un- deutsch geworden“, fand der damalige Kehler Bürgermeis- ter Gustav Weis. „Die Schüler müssen aus nationalen Grün- den die Straßburger Schulen meiden.“ So kamen ab 1919 in Kehl die drei Klassen hinzu, die noch zur Oberrealschule gefehlt hat- ten. 1921 dann der große Mei- lenstein: Die erste Kehler Ober- prima legte ihr Abitur ab. Enge Verhältnisse Immer mehr Jugendliche hängten nun an die Mittlere Reife noch das „Abi“ dran. Da- her wurde es im Haus schon bald wieder eng, obwohl die Gewerbeschule 1926 in Rich- tung Läger zog – ins spätere „Tulla“-Gebäude und heutige Kulturhaus – und somit ihr al- tes Domizil auf dem Oberreal- schul-Karree freigab. Erst ein neuer Flügelbau an der Blu- menstraße beendete ab Sep- tember 1930 die Enge – vorerst. Im selben Jahrzehnt erhielt die Oberrealschule auch einen Pa- tron: nach dem Erbauer des Straßburger Münsters hieß sie ab 1937 Erwin-von-Steinbach- Schule. 1940, als Straßburg deutsch besetzt war, wurde sie umbenannt in Hanauer Schule. Der Zweite Weltkrieg mit zwei Evakuierungen sowie die französische Besatzung Kehls ließen im Gebäude-Inne- ren kaum etwas übrig, Akten und Inventar gingen restlos verloren. Nachdem es im Ers- ten Weltkrieg bereits Lazarett und Quarantäne-Einrichtung war, musste das Schulhaus ab 1945 als Durchgangsstation für französische Kriegsheimkeh- rer und Zwangsarbeiter her- halten. Die Stunde null im freigege-

benen Kehl schlug dann am 24. April 1952: Nach siebeneinhalb Jahren drückten die ersten Schützlinge wieder die Bank in der bisherigen Oberrealschu- le, die von nun an Gymnasium hieß – erneut ohne Namenspa- te. Zunächst Außenstelle de